Was passiert im Brustkrebs-Zentrum?
Gynäkologen, Onkologen, Radiologen, Strahlentherapeuten, Plastische Chirurgen, Psychologen und speziell ausgebildete "Breast Care Nurses" - alle unter einem Dach eines zertifizierten Brustkrebs-Zentrums. Ein Vorteil für Patientinnen.
Womit muss "Frau" rechnen, wenn sie dorthin überwiesen wurde, nachdem die Mammographie einen verdächtigen Befund ergeben hat? Zunächst kontrollieren alle Experten zusammen die mitgebrachten Mammographiebilder und die Befunde noch einmal, eventuell wird eine Zusatzaufnahme der Brust gemacht. Üblicherweise wird dann sofort an diesem ersten Tag eine Gewebeentnahme (Biopsie) durchgeführt, um die Frauen nicht zu lange im Ungewissen zu lassen. Manchmal ist zusätzlich eine Kernspintomographie notwendig, darauf muss man leider ein bisschen warten.
Nach zwei bis drei Tagen liegen die Biopsie-Befunde vor. Auch bei einem gutartigen Ergebnis sieht sich der Radiologe noch einmal genau an, ob der Befund zum Bild passt. Bestehen gravierende Zweifel, wird der Tumor meist operiert. Ist der Knoten bösartig, wird der Fall sofort einem so genannten "interdisziplinären Tumorboard" vorgestellt. Das bedeutet, dass sich alle Experten des Brustkrebszentrums die Befunde ansehen und diskutieren, wie am besten behandelt werden soll. Entweder wird der Tumor sofort, innerhalb einer Woche, herausoperiert oder zuerst Bestrahlung oder Chemotherapie vorgenommen, um ihn zunächst zu verkleinern. Nach dem Eingriff wird die Tumorprobe analysiert und der Patientin die weiteren Vorgehensmaßnahmen erläutert, z. B. Strahlen- oder Chemotherapie.
Da die Diagnose für die Frauen und die gesamte Familie ein Schock ist, steht sofort ein Psychoonkologe zu Gesprächen bereit. So wird etwa auch Kindern die Chemotherapie einfach und altersgerecht erklärt.